Der Bummicode – so knackt die NSA geheime Nachrichten

Bummi, Bummi, Bummi, Bummi, brumm, brumm, brumm.

Was verbirgt sich hinter diesem Code? Computerexperten der NSA haben geheime Botschaften in einem Kinderlied entdeckt. Wir zeigen dir die Entschlüsselungstechnik und den wahren Inhalt des Textes!

Bummibär im Ausbildungslager (links) mit Mischka vom KGB (Mitte) und einem Agenten mit dem Decknamen Pittiplatsch. (um 1982)
Bummibär im Ausbildungslager (links) mit „Mischka“ vom KGB (Mitte) und einem Agenten mit dem Decknamen „Pitti“. (um 1978)

Ist Bummibär ein Topterrorist? Dokumente belegen, dass Bummi einen militärischen Hintergrund hat (siehe Archivaufnahme). Wie aus gewöhnlich gut informierten Kreisen verlautet, soll er auf einer Liste mit Terrorverdächtigen der NSA stehen, die dem BND zugearbeitet wurde. Wir kennen den geheimen Bummicode!

Fündig wurden wir nicht nur in DDR-Zeitschriftenarchiven, sondern ausgerechnet auch auf den Servern des US-amerikanischen Unternehmens YouTube, LLC. Es handelt sich dabei um eine Tochterfirma des Konzerns Google Inc. in Kalifornien. Wie das Video zunächst von der NSA unentdeckt auf Rechner in den USA gelangen konnte, ist noch unklar.

Der Liedtext beinhaltet womöglich geheime Befehle an verdeckte Kindersoldaten, sogenannte „Mittagsschläfer“ in ganz Deutschland. Wir zeigen erstmals, wie du den Code entschlüsseln kannst. Dazu ist es notwendig, den Aufbau von Daten und Computernetzwerken wie dem Internet zu verstehen.

Der Text lautet: Bummi, Bummi, Bummi, Bummi brumm, brumm, brumm. Er lässt sich als Binärcode wie folgt darstellen:

01000010 01110101 01101101 01101101 01101001 00101100 00100000 01000010 01110101 01101101 01101101 01101001 00101100 00100000 01000010 01110101 01101101 01101101 01101001 00101100 00100000 01000010 01110101 01101101 01101101 01101001 00100000 01100010 01110010 01110101 01101101 01101101 00101100 00100000 01100010 01110010 01110101 01101101 01101101 00101100 00100000 01100010 01110010 01110101 01101101 01101101 00101110

Lies im Anschluss an das Video, wie aus Bummi „Bombe“ wurde und warum selbst 128-bit-Verschlüsselungen nicht sicher sind.

Binärcode knacken

Computerfachleute wissen, dass Daten im Internet, egal wie gut sie verschlüsselt sind, in Form von Hexadezimal- und Binärcodes übertragen und gespeichert werden. Die Ebene von Nullen und Einsen kann nicht verschlüsselt werden. Folgerichtig muss Bummis geheime Botschaft zuvor verschlüsselt worden sein. Betrachten wir dazu einen Ausschnitt:

  • Bummi brumm
  • 01000010 01110101 01101101 01101101 01101001 00100000 01100010 01110010 01110101 01101101 01101101

Ändert man nun einzelne Buchstaben, etwa durch einen zuvor festgelegten Algorithmus, so verändert sich auch der Binärcode.

  • Bimml bramm
  • 01000010 01101001 01101101 01101101 01101100 00100000 01100010 01110010 01100001 01101101 01101101

Wir sind der ursprünglichen Aussage „Bombe bumms“ damit schon deutlich näher gekommen. Bummis geheime Nachricht ist mit der heute üblichen 128-bit-Verschlüsselung versehen. Vollständig dechiffriert sieht sie so aus:

  • Bombe bumms
  • 01000010 01101111 01101101 01100010 01100101 00100000 01100010 01110101 01101101 01101101 01110011
Bummis Tarnung heute
Bummis Tarnung heute

Bummi war offenbar so unvorsichtig, wesentliche Teile der Botschaft unverändert zu lassen (hier gelb markiert). Dem Laien mag es dennoch unmöglich erscheinen, diesen Code ohne Kenntnis des passenden Schlüssels zu knacken. Kryptografie-Experten gehen allerdings davon aus, dass selbst vierfach 128-bit-verschlüsselte Daten gehackt werden können. Die einzige Hürde dabei ist die Rechenleistung. Die NSA hat sie.

Israelischen Spezialkräften reichte 2010 ein herkömmlicher PC, um innerhalb von nur 2 Stunden ein Telefonat mit einer Datenmenge von 226 zu entschlüsseln. Ob sie bei der Enttarnung von Bummi mitgewirkt haben, ist indes nicht bekannt.

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